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In der Stille des Morgens, wenn die Welt um den See herum noch in einem sanften Dämmerzustand liegt, streift der Wind leicht über das Wasser, fast so, als wolle er keine Wellen hinterlassen. Am Ufer steht sie – eine Figur, zart und zugleich voller Präsenz. Ihr Körper wird von einem transparenten, fließenden Stoff umhüllt, der sich wie ein Hauch an sie schmiegt. Die Stoffbahnen tanzen im sanften Wind, fast so, als ob sie Teil der Landschaft wären.

Als stiller Beobachter verharre ich in diesem Moment, gefangen zwischen dem Drang, diesen Augenblick festhalten zu wollen, und dem tiefen Respekt vor seiner Flüchtigkeit. Sie steht am Rand des Stegs, ihr Rücken zu mir gewandt, in einer Ruhe, die sich mit der Natur um sie herum verbindet. Das Wasser vor ihr spiegelt die Welt in weichen Tönen, so still, dass es scheint, als halte es den Atem an.

Ihre Bewegungen sind langsam, fast träumerisch, als wäre sie eins mit der Zeit und dem Raum um sie herum. Der Stoff gleitet sanft über ihre Haut, und ich beobachte, wie sie sich leicht nach vorne beugt, als würde sie gleich in das kühle Wasser eintauchen. Doch sie zögert. Es ist dieser Moment des Zögerns, der eine tiefe Intimität ausstrahlt – ein Tanz zwischen ihr und der Natur, eine unsichtbare Verbindung, die sich dem äußeren Blick nur schwer erschließt.

Die Szenerie wirkt fast surreal, als sei sie einem Gemälde entsprungen, in dem die Zeit für einen Augenblick stehen bleibt. Es ist dieser Moment der Schönheit, den man als Beobachter nicht stören will – nicht durch eine Bewegung, nicht durch ein Geräusch. Man spürt, dass das, was sich vor einem entfaltet, nicht für die Ewigkeit bestimmt ist, sondern ein flüchtiger Augenblick, der bald vorübergeht.

Ich beobachte schweigend weiter, während sie schließlich den ersten Schritt macht, ihre Zehen das Wasser berühren und kleine Wellen sanft über die Oberfläche gleiten. Es ist, als würde die Natur selbst sie willkommen heißen, als wäre sie für diesen Moment geschaffen – und ich bin nur ein stiller Zeuge dieses zarten, sinnlichen Augenblicks, der wie ein geheimer Tanz zwischen ihr und dem See bleibt.