die Kunst der Überraschung

nackt vor der Haustüre

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„Maria und die Kunst der Überraschung“

Maria war nie jemand, der sich an Konventionen hielt. Warum sich anmelden, wenn man jemanden mit einem Überraschungsbesuch viel mehr aus der Fassung bringen konnte? Mit diesem Gedanken öffnete sie die schwere Tür des Fotostudios. Drinnen war es ruhig, bis auf das gelegentliche Geräusch aus dem Hinterraum, wo der Fotograf wohl noch beschäftigt war.

„Ich bin gleich bei Ihnen!“, rief eine Stimme aus dem Studioinneren. Maria lächelte. „Kein Stress“, antwortete sie gelassen, während sie sich umsah. Das Studio war geschmackvoll eingerichtet – ein weiches gelbes Sofa, ein Tisch mit einer Zeitung, und in der Ecke eine große Pflanze, die vom Licht golden schimmerte. Perfekt, dachte sie.

Sie ließ ihre Tasche zu Boden gleiten, setzte sich aufs Sofa und griff zur Zeitung. Doch die Zeilen verschwammen vor ihren Augen, während sich ein anderer Gedanke festsetzte. Wie würde er reagieren, wenn er sie in einem etwas… gewagteren Zustand vorfand? Sie spürte, wie ein Schmunzeln ihre Lippen umspielte. Ihre Rebellion hatte schon immer einen spielerischen Unterton.

Mit einem leisen Seufzen stand sie auf, zog Stück für Stück ihre Kleidung aus und legte sie ordentlich zur Seite. Ihre zarte, jugendliche Haut schimmerte im warmen Licht, so makellos, dass sie sich selbst wie ein Kunstwerk vorkam. Ihre schmalen Schultern, die sanften Linien ihres Körpers und die weiche Anmut ihrer Silhouette ließen den Raum lebendig wirken. Sie ließ sich splitternackt zurück aufs Sofa sinken, die Zeitung wieder in der Hand, als wäre nichts geschehen.

Das Geräusch von Schritten durchbrach die Stille. Ihr Herz schlug schneller, ein Kribbeln lief über ihre Haut. Die Tür öffnete sich, und er trat ein, die Kamera in der Hand, vertieft in die Politur einer Linse. Als er aufsah, blieb er abrupt stehen. Seine Augen weiteten sich, erst vor Überraschung, dann vor Faszination.

„Maria…“, begann er, doch seine Stimme blieb stecken.

„Ich dachte, ich mache es dir einfacher“, sagte sie mit einem Lächeln, das Unschuld vortäuschte, obwohl ihre Haltung genau das Gegenteil verriet. Langsam ließ sie die Zeitung ein Stück sinken, nur so viel, dass seine Fantasie weiter angeregt wurde.

Er hob die Kamera, fast wie im Reflex. „Bleib genau so“, sagte er schließlich. Das erste Klick der Kamera brach die Stille – und Maria wusste, sie hatte gewonnen.