Die Sonne hing schwer am Himmel, ihr goldenes Licht überflutete das Kornfeld, das sich wie ein endloses, flimmerndes Meer vor ihr ausbreitete. Das Mädchen schritt hindurch, barfuß, mit einer Selbstverständlichkeit, als gehörte sie hierher – nein, als wäre sie selbst aus der Erde, den Halmen und dem Himmel geboren. Ihr weißes Latzkleid, leicht und fast durchsichtig im grellen Licht, war das einzige, das sie am Körper trug. Und doch – oder gerade deshalb – war es, als hätte sie die Welt um sich herum mit einer frechen, ungezähmten Magie verzaubert.
Die Träger der Latzhose rutschten immer wieder über ihre nackten Schultern, neckisch, fast spielerisch. Unter dem Kleid war nichts. Kein Stoff, der ihre Haut bedeckte, keine Barrieren zwischen ihr und dem Sommer, der sie mit seinen warmen Händen umarmte. Die Latzhose hing an ihr wie ein loses Versprechen, eine schlichte Hülle, die mehr verhüllte, als sie wirklich bedeckte. Mit jedem Schritt war da ein Hauch von Freiheit, ein kurzer Moment, in dem der Wind oder eine Bewegung einen Blick auf die Kurven ihres Körpers freigab, als wollte die Natur selbst sie enthüllen.
Sie wusste es. Natürlich wusste sie es. Es lag in ihrem Gang, dieser unbeschwerten, fast herausfordernden Haltung, die ihre wilde Seele verriet. Es war, als hätte sie eine stille Abmachung mit dem Sommer getroffen: “Ich gebe dir meine Hemmungen, und du gibst mir deine endlose Weite.” Das Feld, die Blumen, der Wind – sie waren Zeugen, und doch fühlte sie sich nicht beobachtet, sondern befreit, wie ein Teil von etwas Größerem, das keine Regeln kannte.
Als sie innehielt, blieb auch der Wind kurz stehen, als würde selbst die Natur den Atem anhalten. Ihre Hand wanderte spielerisch zu den Trägern der Hose, die jetzt kaum noch Halt fanden. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen, frech, herausfordernd. Sie ließ sich ins Gras fallen, spürte die kühle Berührung der Halme auf ihrer nackten Haut, dort, wo die Latzhose sie nicht mehr bedeckte. Ihre Augen schlossen sich, und sie lag da, wie eine Göttin, nackt unter der Sonne, verborgen in den Feldern.
Es war ein Moment, den niemand festhalten konnte, weil er nur ihr gehörte. Kein Blick konnte ihn rauben, keine Regeln ihn zerstören. Sie war vollkommen in diesem Augenblick – natürlich, frei, roh. Der Sommer war ihr Kleid, das Kornfeld ihr Thron, und die Welt drehte sich weiter, als wäre sie der Mittelpunkt allen Lebens.