Draußen hörte sie das sanfte Zwitschern der Vögel, doch es war das Gefühl in ihr, das sie völlig vereinnahmte. Die warme Sonne, die durch die Ritzen des Dachs fiel, schien nicht nur ihren Körper, sondern auch etwas Tiefes in ihrem Inneren zu berühren. Sie spürte, wie sich eine sanfte, fast vergessene Leidenschaft in ihr ausbreitete, eine Hitze, die nicht nur von der Sonne kam. Das Heu unter ihr fühlte sich weich und einladend an, fast wie eine Umarmung, und sie ließ sich tiefer sinken, als ob sie sich dem Moment völlig hingeben wollte.
Hier, allein im Heustall, wo niemand sie sehen konnte, wo die Welt draußen still und fern wirkte, erlaubte sie sich, ihren Körper und seine Bedürfnisse wirklich zu spüren. Jeder Atemzug, jedes Knistern des Strohs unter ihr verstärkte das Gefühl von Freiheit, von einem Verlangen, das sie nicht länger unterdrücken wollte. Ihre Hände glitten sanft über das Heu und dann über ihre Haut, als würde sie die eigene Gegenwart, die Wärme und die Ruhe neu entdecken. Ein leises, sehnsüchtiges Seufzen entglitt ihren Lippen, während ihre Gedanken davontrieben und sich ihr Körper der Hitze hingab.
Sie dachte an die anderen, die in der Kirche waren, wie sie jeden Sonntag in den gleichen Rhythmus verfielen – doch sie, sie hatte diesen Ort für sich. Dieser Heustall war nicht nur ein Rückzugsort, sondern ein Ort, an dem sie sich ganz selbst spüren konnte, ohne die ständigen Erwartungen und Blicke. Die heimliche Spannung in ihr wuchs, als sie sich vorstellte, dass sie vielleicht doch eines Tages nicht allein hier wäre.
Der Gedanke an eine Begegnung im Heustall – ein zufälliges Treffen, ein unerwarteter Blick, ein Moment, in dem die Luft plötzlich schwerer würde – schickte ein leises, sinnliches Prickeln durch ihren Körper. Sie stellte sich vor, wie es wäre, die Schritte eines anderen auf dem knarrenden Holzboden zu hören, das leise Rascheln des Heus, wenn jemand sich neben sie legte. Ein tiefer Atemzug, ein flüchtiger Blick, und dann – die Hitze, die sie jetzt schon spürte, würde sich vervielfachen.
Doch heute war sie allein, und vielleicht war das auch gut so. Sie wollte sich diesem Moment hingeben, ganz für sich. Aber die Idee, dass sie vielleicht nicht immer allein bleiben würde, schickte ein Kribbeln über ihre Haut. Der Heustall, dieser friedliche, verborgene Ort, hatte mehr zu bieten als nur Stille. Es war ein Ort der Sehnsucht, des Verlangens, und sie wusste, dass sie jeden Sonntag hierherkommen würde – nicht nur, um die Ruhe zu genießen, sondern auch, um die wachsende Lust und die Möglichkeiten zu spüren ….